Die ESM

Wer wir sind, woher wir kommen

1907: Baden-Powell fährt mit einer Gruppe Jungen auf ein erstes Jugendzeltlager auf Brownsea Island – Die Geburtsstunde der Pfadfinderei.

1986: Fast acht Jahrzehnte und ein bewegtes Stück Zeitgeschichte später gründen sich die Europapfadfinder St. Michael in Würzburg. Zu diesem Zeitpunkt existieren bereits Dutzende andere Pfadfinder*innenbünde in ganz Deutschland. Was steckt also hinter der Gründung dieses neuen Bundes?

Das Verbot der Pfadfinderei durch die Nationalsozialist*innen kam für die deutsche Jugendbewegung einem Kahlschlag gleich. Doch auch, wenn die Pfadfinderei nicht offen gelebt werden durfte: Im Geiste blieben viele Jugendliche dem pfadfinderischen Gedanken treu. Und so verwundert es nicht, dass auf das Kriegsende zahlreiche Neu- und Wiedergründungen der „bündischen Jugend“ folgten. Die neue Vielfalt war vor allem durch kleine Gruppen gekennzeichnet, die sich in Konfession, Tradition oder Prinzipien von den bestehenden Bünden unterschieden. Die antiautoritäre Bewegung der 68er Jahre brachte schließlich die endgültige Spaltung der deutschen Pfadfinder*innen: Konservativ-traditionelles Pfadfindertum einerseits, antiautoritäre, pädagogisch fokussierte Jugendarbeit auf der anderen Seite.

In dieser Zeit der Spaltung und Neufindung hielten viele vor allem aus Franken stammende Pfadfinder*innenstämme die zu legeren beziehungsweise zu konservativen Ansichten ihrer Bünde für nicht mehr tragbar. Die Unzufriedenheit der Stämme mündet in einer weiteren Neugründung: Die Geburtsstunde der Europapfadfinder St. Michael.

Ganz in diesem Sinne wollen wir auch heute den Mittelweg zwischen modern und konservativ gehen, die Balance finden zwischen „Learning by doing“ und zeitgemäßer Pädagogik. Denn damals wie heute stehen wir für eine Jugendarbeit zwischen Tradition und Zukunft – im besten Sinne.